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… oder bin ich zu gutgläubig?

 

Man könnte jetzt glauben, et is wie es is … doch irgendwie mag ich auch hier nicht aufgeben. Ihr kennt mich ja, ich bin und bleibe eine Kämpfernatur.

 

Doch worum geht es eigentlich?

 

Meine geliebte Arbeit!! Ihr wisst, wenn es um meine Arbeit geht, dann kann ich kaum aufhören zu schwärmen. Kann eine (erfolgs-) Geschichte nach der anderen von meinen Jugendlichen erzählen und bei dem Gedanken in Rente zu gehen … och nööö, auch wenn es noch 14 Jahre bis dahin sind.

 

Nun gut, also warum geht es explizit? Anfang des Jahres wurde ich gebeten, unser Gebäude zu besichtigen, in dem zu dem Zeitpunkt noch die Oberstufe untergebracht war. Ziel: schauen, ob ich da zurechtkommen würde. Warum? Angedacht war, die Jahrgänge 9 und 10 dort unterzubringen -> Abschlusshaus.

 

Also sind wir Berufslotsen mit der Schulleitung dort hin und bei jeder Tür wurde klar, dass ich sie alleine nicht öffnen kann: insgesamt acht Türen (entweder weil sie zu schwer zu öffnen sind oder die Tür nicht mit einem Schlüssel, sondern einem Piepser geöffnet werden muss) + eine gefährliche Türschwelle. 

Auf dem WC gab es natürlich auch die typischen Probleme: Papiertuchhalter, Seifenspender und WC-Papierhalter.

 

Unter der Voraussetzung, dass diese Probleme behoben sind, konnte ich mir einen Umzug vorstellen.

 

Damit fing die Planung des Umzuges an, beschlossene Sache sozusagen.

 

Ich fuhr dann im Mai noch einmal hin, um mit dem Hausmeister Details zu besprechen, die er im Vorwege schon ändern kann … ohne viel Geld, sondern nur mit “Man-Power”.

 

Als ich dann in den Sommerferien ein Aufladekabel aus einem Karton holen wollte, verabredete ich mich mit dem Hausmeister vor Ort. Ich erfuhr dann, dass er fristlos gekündigt wurde (sch* für ihn) aber als ich dann feststellte, dass er noch nichts getan hatte … doppelsch*.

 

Besonders irritiert war ich, dass keine Handwerker vor Ort waren, die das Problem: Türen angingen.

 

Einen Tag vor der Gesamtkonferenz (zwei Tage vor Schulbeginn) war ich dann an meinem alten Standort, da ich Zeit bis zu meiner Physiotherapie überbrücken wollte. Dort traf ich den Abteilungsleiter der Oberstufe, dem ich mein Leid klagte … Er meinte dann, dass sie (die Schulleitung) intensiv an der Problematik Türen arbeiten, aber die GMH (Hausbesitzer) sich querstellen würde. Begründung: Es würde nirgendwo stehen, dass zu Barrierefreiheit elektrische Türen gehören würden. WTF …

 

Als wenn das nicht schon schlimm genug ist … Nun ging mein Elektrorollstuhl wieder kaputt…

 

Ich erzähle euch jetzt mal kurz, wie mein Tag so abläuft:

  • Ich erscheine auf dem Vorplatz der Schule (zumindest ist ein Parkplatz vorhanden … den ich jedoch nicht verlassen kann, wenn die Kids die (beschissenen) E-Scooter vor der Ausfahrt abstellen).
  • Ich nutze mein Privathandy, um meine Abteilungsleiterin anzurufen, die dann meinen 22 Jahre alten Meyra-Rollstuhl zu mir bringt.
  • Sie geleitet mich zu meinem Büro, öffnet diese für mich, weil selbst wenn mein Piepser sie öffnen könnte (keine Berechtigung dafür) KANN ich sie nicht öffnen, da diese Piepser (drücken und dann an der Tür einen runden Griff drehen) nicht barrierefrei sind!!
  • Zwischendurch kann ich nicht mal eben ins Lehrerzimmer, da die wenigen Türen, die mit Holzkeilen festgestellt wurden, in der Regel wieder geschlossen sind (scheint ein Hobby zu sein, diese zu entfernen). 
  • Zudem ist der Vorraum zum Sekretariat, Lehrerzimmer, Büro der Abteilungsleiter immer geschlossen und das Lehrerzimmer ebenso mit einem Piepser wie in meinem Büro versehen ist, welches ich, selbst wenn ich die Berechtigung hätte, nicht öffnen kann.
  • Zu meiner Freude (Ironie hoch zehn), musste ich feststellen, dass ich die WC-Tür nicht von innen abschließen kann. D.h., jeder, der die Berechtigung hat (Piepser wie im Lehrerzimmer und Büro), kann sie von außen wieder öffnen!!!

 

Damit ich mir wenigstens die Hände waschen und abtrocknen kann, habe ich von zu Hause entsprechendes mitgebracht (#danke an Romy, die Seife ist Gold wert). 

Ein Arbeitskollege hat mit einer Schnur eine WC-Papierrolle an einen Haltegriff gebunden. OK, das klappt schon mal … nur die Gefahr des plötzlich überrascht werdens … DAS geht nicht.

 

Ich habe das Problem dann mit dem Hausmeister besprochen. Lösung: ein Schlüssel und kein Piepser mehr … wow, das kam sogar von ihm … wir sind auf dem richtigen Weg … doch nur kurzfristig, denn er fügte hinzu, dass die Putzfrau, die im WC (ihr ahnt es schon) ihr Putzzeug deponierte und die Abteilungsleiter einen Schlüssel erhalten würden … schließlich muss im Notfall ja jemand von außen die Tür öffnen können.

Jaaaa… *augenverdrehen* aber trotzdem habe ich ja das Recht auf Privatsphäre … Aber im Notfall … PRIVATSPHÄRE …ich schwör, ich war immer noch ruhig… Da hilft nur ein weiteres Schloss, so wie auf dem WC am anderen Schulstandort. Er erwiderte, dass er nicht wüsste, ob die GMH dafür Geld geben würde … IST das mein Problem?? Ob er aufs WC gehen würde, wenn die Gefahr bestehen würde, dass von außen die Tür geöffnet werden würde? Nein? Ich auch nicht!!

 

Oh… sorry, ich bin abgeschwichen …

 

Kommen wir also zurück zum Tagesablauf:

  • Wenn ich beschließe, dass mein Tagewerk erledigt ist, dann rufe ich meine Abteilungsleiterin an, dass sie mich nun wieder abholen kann.
  • Sie geleitet mich durch alle Türen bis zum Auto.
  • Sie nimmt meinen Rollstuhl und bringt ihn wieder ins Haus zurück.

 

Natürlich rufe ich sie nicht jedes mal an (eigentlich müsste ich es konsequent tun, aber wenn grad eine Kollegin oder ein Kollege vor Ort ist … dann frag ich halt den/die) und ich bin ihr und den anderen echt dankbar, dass sie mir meinen alten Rollstuhl bringen und wieder zurückstellen … aber ich merke … ich kann und will so nicht arbeiten.

 

DAS ich das jemals sagen werde … nervige Kollegen … kalte Räume … Peanuts dagegen.

 

Die Schulleitung möchte, dass mein geliebter Berufsinformationstag (Messe mit über 60 Unternehmen) 2026 in diesen Räumlichkeiten stattfinden soll. Das würde bedeuten, dass die Hälfte im 1. Obergeschoss ihren Stand aufbauen müssten.

Soll ich wirklich eine Messe organisieren, bei der ich mich selber diskriminiere??

Wir sind in Bezug auf Inklusion eine Schwerpunktschule, d.h. besonders auf die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung geschult (ich muss ein bisschen lachen darüber, wenn es nicht so traurig wäre, weil nicht wahr). Und dann wollen wir NICHT, dass Schüler*innen, die im Rollstuhl sitzen, die Möglichkeit haben, sich beruflich zu orientieren????

 

Es ist wirklich zum Heulen und ich weiß noch nicht, wie ich weiter vorgehe.



Nach dem ersten Rundgang hatte ich ja gedacht: Juchhu, die Schulleitung hat was dazu gelernt, nachdem sie auf meine Mail (August 2024) in Bezug auf Barrierefreiheit am Hauptstandort (mein alter) NIE reagiert haben … gutgläubig? Doch eher naiv, wie ich nun feststellen muss ..

 

Da die Schulleitung also auch weiterhin nicht mit mir redet, geht es also so weiter:

 

Ich gegen die Schulleitung & die GMH!

 

Meine Ziele:

  • Kein Anruf von meinem Privathandy, damit ich in die Schule gelange.
  • Arbeit nur noch vor dem Büro der Abteilungsleiter, damit ich auch garantiert das Gebäude wieder verlassen kann.
  • Privatsphäre auch für mich beim Toilettengang!
  • Ankündigung, dass ich nach dem BIT nach Hause fahren werde, wenn ich mal muss.
  • kein Berufsinformationstag (BIT) am neuen Standort.
  • Keine Anrufe bei Firmen für den BIT von meinem Privathandy mehr.
  • Kontakt mit der Schulbehörde, um herauszufinden, was ich machen kann, denn meine Gesundheit ist in Gefahr.

 

Puh… nun habe ich mal ordentlich Dampf abgelassen ... aber es ist so erniedrigend ... wie ein Hund vor der Tür … aber auch wenns nicht wirklich hilft … es tat gut.

 

Keine Ahnung, ob es euch interessiert … vielleicht habt ihr auch gar nicht bis zum Ende gelesen (naja gut, müsst ihr ja, sonst würde ihr das hier jetzt nicht lesen) …

Habt ihr zum Thema: elektrische Türen in behördlichen Einrichtungen??

 

Bin gespannt, meldet euch, wenn ja.

 

Bis zum nächsten Mal … dann vielleicht mit Neuigkeiten und/oder besserer Laune.

 

Eure

Nicoletta



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